Die kuriosen Geschichten hinter den Straßennamen Berlins

4. Februar 2024 0 Von chrissi
Die kuriosen Geschichten hinter den Straßennamen Berlins

Anschnallen, liebe Leser, denn wir begeben uns auf eine Reise durch die skurrile, seltsame und geradezu schrullige Welt der Berliner Straßennamen. Als einheimischer Experte habe ich das Privileg, Sie durch einige der kuriosesten Straßen, Alleen und Gassen zu führen, die diese einzigartige Stadtlandschaft prägen. Also, schnappen Sie sich Ihren Lieblingskaffee aus fairem Handel und nachhaltiger Quelle, und tauchen wir ein.

Am Kupfergraben

Beginnen wir mit dem Zungenbrecher „Am Kupfergraben“. Dieser Name übersetzt sich in „Am Kupfergraben“. Jetzt denken Sie wahrscheinlich: „Gibt es am Ende dieser Straße einen Kupfergraben?“ Leider nicht. Allerdings war diese Straße in früheren Zeiten, als die Berliner mehr Kupfer als Verstand hatten, Heimat eines mit kupferbeschichteten Nägeln gefüllten Grabens. Der Legende nach hofften sie, dass dies Ratten oder vielleicht kupferdiebische Kobolde abschrecken würde. Es ist faszinierend, wie solche volkstümlichen Geschichten und Aberglauben die Namensgebung von Straßen beeinflussen können.

Unter den Linden

Als nächstes ist „Unter den Linden“, was sich zu „Unter den Lindenbäumen“ übersetzt. Während Sie vielleicht denken, dass dies ein ziemlich eindeutiger Name ist, ist die Geschichte dahinter eher amüsant. Im 16. Jahrhundert war es üblich, dass Adlige Lindenbäume entlang der Straße pflanzten, um Schatten für ihre Kutschen zu bieten. Diese besondere Straße hatte so viele Bäume, dass sie begannen, einen Tunnel zu bilden, daher der Name. Allerdings wurden die Bäume letztendlich entfernt, weil sie viel zu viele singende Vögel anzogen und die Adligen keinen Schlaf bekamen. Sprechen Sie von einer vogelverrückten Idee!

Heinrich Heine Straße

Weiter geht es mit der „Heinrich Heine Straße“. Sie ist nach einem der berühmtesten Dichter Deutschlands, Heinrich Heine, benannt. Das mag nicht seltsam erscheinen, bis Sie realisieren, dass Heine ein notorischer Unruhestifter war. Er wurde wegen seiner radikalen politischen Ansichten aus Deutschland verbannt und verbrachte die letzten 25 Jahre seines Lebens im Exil in Paris. Eine Straße nach ihm zu benennen, ist so, als würde man eine Straße nach einem berüchtigten Graffitikünstler benennen. Es ist ein bisschen rebellisch, ein bisschen frech und sehr Berlin.

Schönhauser Allee

Unsere Reise führt uns weiter zur „Schönhauser Allee“. Dieser Name übersetzt sich in „Schöne Haus Allee“, und die Geschichte dahinter ist ziemlich charmant. Im 19. Jahrhundert lebte eine wohlhabende Witwe in dieser Straße. Sie hatte den Ruf, ein bisschen eine Einsiedlerin zu sein, aber eines Tages beschloss sie, ihr Haus in leuchtenden Farben neu zu streichen. Die Verwandlung war so atemberaubend, dass die Leute begannen, die Straße als „Schöne Haus Allee“ zu bezeichnen. Es ist eine kleine Erinnerung daran, dass man nie zu alt ist, um aufzufallen.

Invalidenstraße

Nun sprechen wir über die „Invalidenstraße“. Dieser Name übersetzt sich in „Invalidenstraße“, und er ist nach einem Krankenhaus für Kriegsveteranen benannt, das hier einst existierte. Aber hier kommt der Spaß: Die Berliner sind bekannt für ihren schwarzen Humor, und sie haben diesen eher düsteren Namen in einen lokalen Insider-Witz verwandelt. Sie sehen, „Invalidenstraße“ ist auch eine gängige Ausrede für Verspätungen zu einer Party oder einem Meeting. „Entschuldigung, ich steckte auf der Invalidenstraße fest“ ist ein Euphemismus für „Ich war zu faul, um das Haus zu verlassen“.

Torstraße

Als nächstes auf unserer Liste ist die „Torstraße“, die sich in „Torstraße“ übersetzt. Diese Straße ist nach dem Stadttor benannt, das einst hier stand. Aber der eigentliche Clou ist dieser: Das Tor wurde vor über einem Jahrhundert abgerissen, und niemand erinnert sich wirklich daran, wie es aussah. Es ist ein bisschen so, als würde man eine Straße nach einem Einhorn oder einer Meerjungfrau benennen. Alles basiert auf Vorstellungskraft und Spekulation, was ich denke, dass es den Geist Berlins perfekt einfängt.

Karl-Marx-Allee

Im Reich der Vorstellungskraft bewegen wir uns weiter zur „Karl-Marx-Allee“. Diese Straße ist natürlich nach dem berühmten Philosophen Karl Marx benannt. Aber hier ist der Twist: Marx hat nie in Berlin gelebt, und er hatte eine eher komplizierte Beziehung zu der Stadt. Er bezeichnete Berlin einmal als „Stadt der Emporkömmlinge“, was im Grunde das 19. Jahrhundert Äquivalent davon ist, es ein „Hipster-Paradies“ zu nennen. Also, die Tatsache, dass es eine Straße gibt, die nach ihm benannt ist, ist ein bisschen so, als würde man ein veganes Café nach einem berühmten Metzger benennen. Es ist ironisch, es ist lustig, und es ist sehr Berlin.

Zossener Straße

Zum Abschluss unserer Reise sprechen wir über die „Zossener Straße“. Diese Straße ist nach der Stadt Zossen benannt, die etwa 30 Kilometer südlich von Berlin liegt. Aber hier kommt der Spaß: Zossen ist bekannt für sein jährliches „Kartoffelfestival“, das genau das ist, wonach es sich anhört – ein Festival, das den Kartoffeln gewidmet ist. Also, im Wesentlichen ist die Zossener Straße nach einer Stadt benannt, die für ihre Liebe zu Kartoffeln bekannt ist. Ich meine, wenn das nicht peak Berlin ist, dann weiß ich auch nicht.

Fazit

Und da haben Sie es, liebe Leser – eine rasante Tour durch einige der seltsamsten Straßennamen Berlins und ihre amüsanten Ursprünge. Aber denken Sie daran, dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Berlin ist eine Stadt, die sich ständig verändert, entwickelt und neu erfindet, wer weiß, welche neuen Straßennamen wir in der Zukunft sehen werden. Vielleicht haben wir eines Tages Straßen, die nach Döner, Techno-DJs oder sogar handwerklichen Kaffeeläden benannt sind. Aber bis dahin werden wir einfach weiter erkunden, lachen und die Fahrt genießen.

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